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ScoreSpielstand

IntroductionEinleitung

In the eleventh century BCE, the Levantine coast consisted of city states that had prospered through trade between the great empires of the Mediterranean and the Middle East. There was a multitude of different, mostly complex scripts, but the majority of the population could neither read nor write. Highly paid scribes and translators were responsible for delivery notes, contracts and the writing of history.

Im elften Jahhundert vor unserer Zeitrechnung bestand die levantinische Küste aus Stadtstaaten, die durch den Handel zwischen den Großreichen am Mittelmeer und im Nahen Osten zu Wohlstand gekommen waren. Es gab eine Vielzahl unterschiedlicher, meist hochkomplexer Schriften, doch ein Großteil der Bevölkerung konnte weder lesen noch schreiben. Hochbezahlte Schriftgelehrte und Übersetzer waren für Lieferscheine, Verträge und die Geschichtsschreibung zuständig.

The Scribe of Sidon

Die Schreiberin

von Sidon





Sidon

In the ancient city of Sidon, nestled along the Levantine coast in the year 1050 BCE, there lived a young woman named Adina. Her curious mind and keen eye for detail set her apart from others in her bustling port town.

In der antiken Stadt Sidon an der levantinischen Küste lebte im Jahr 1050 vor unserer Zeitrechnung eine junge Frau namens Adina. Ihr neugieriger Verstand und ihr scharfer Blick für Details hoben sie von den anderen Bewohnern der geschäftigen Hafenstadt ab.


Adina

The Marketplace InspirationDie Marktplatz-Inspiration


One scorching day, as Adina walked through the crowded marketplace, she observed the chaos of commerce around her. Camels laden with exotic goods swayed past, while cattle lowed in their pens. Merchants argued over prices, using fingers and hands to convey numbers. In one corner, a monkey performed tricks for a laughing crowd, its owner holding up a wooden goad with a meaningful look on his face.

Als Adina an einem heißen Tag über den überfüllten Marktplatz schritt, beobachtete sie das Chaos des Handels um sie herum. Mit exotischen Waren beladene Kamele zogen vorbei, während das Vieh in seinen Ställen muhte. Die Händler stritten sich über die Preise und benutzten Finger und Hände, um Zahlen zu übermitteln. In einer Ecke führte ein Affe Kunststücke für die lachende Menge vor, während sein Besitzer mit vielsagendem Blick einen Ochsenziemer in die Höhe hielt.



Market


Buckets

Market women waved their arms and offered a wide variety of goods for sale at their stalls: dates and figs, fine spices, fish in water buckets and valuable fabrics.

Adina’s eyes darted from scene to scene, her mind racing. If only there were a way to record all this activity in a simple way, she thought, to capture the essence of our daily lives and preserve it for future generations.

Marktfrauen boten mit den Armen fuchtelnd an Ihren Ständen verschiedenste Ware feil, Datteln und Feigen, edle Gewürze, Fisch in Wasserbottichen und wertvolle Stoffe.

Adinas Augen huschten von einer Szene zur anderen, ihre Gedanken rasten. Wenn es doch nur eine Möglichkeit gäbe, all diese Aktivitäten auf eine einfache Art aufzuzeichnen, dachte sie, um die Essenz unseres täglichen Lebens einzufangen und für künftige Generationen zu bewahren.

The Dream and the SnakeDer Traum und die Schlange


That night, as Adina slept in her modest abode, a tent in a courtyard of her parent’s house, a vivid dream came to her. A serpentine figure, scales glistening like water droplets, slithered through her tent door and out into the yard. The snake’s sinuous body twisted and turned, leaving marks in the sand that seemed to tell a story.

In dieser Nacht, als Adina in ihrer bescheidenen Behausung, einem Zelt im Hof ihres elterlichen Hauses, schlief, hatte sie einen lebhaften Traum. Eine schlangenartige Gestalt, deren Schuppen wie Wassertropfen glitzerten, schlängelte sich nach draußen durch die Zelttür in den Innenhof. Der gewundene Körper der Schlange drehte und wendete sich und hinterließ Spuren im Sand, die eine Geschichte zu erzählen schienen.

Adina awoke with a start, her heart pounding. She rushed to the courtyard, half-expecting to see the snake’s trail, but found only the smooth sand. Undeterred, she grabbed a stick and began to recreate the shapes from her dream.

Adina erwachte mit einem Schreck, ihr Herz pochte. Sie eilte in den Hof, halb in der Erwartung, die Spur der Schlange zu sehen, aber sie fand nur den glatten Sand. Unbeirrt schnappte sie sich einen Stock und begann, die Formen aus ihrem Traum nachzuzeichnen.

Snake

The Birth of Linear ScriptDie Geburt der Linearschrift


For days, Adina worked tirelessly, refining the marks she had seen. She drew inspiration from everything around her: the curve of a fish hook, the spokes of a wheel, the beam of a scale used to weigh precious metals. She drew everyday objects such as a house, a window and a wall. She simplified the shape of a mouth with teeth, an eye, and a head. She systematised the sounds of her language and assigned them to the images.

Tagelang arbeitete Adina unermüdlich an der Verfeinerung der Zeichen, die sie gesehen hatte. Sie ließ sich von allem inspirieren, was sie umgab: die Kurve eines Angelhakens, die Speichen eines Rades, der Balken einer Waage, mit der Edelmetalle gewogen werden. Sie zeichnete alltägliche Objekte wie ein Haus, ein Fenster und eine Mauer. Sie vereinfachte die Form eines Mundes mit Zähnen, eines Auges und eines Kopfes. Sie systematisierte die Laute ihrer Sprache und ordnete sie den Bildern zu.

Birth

Using papyrus brought by traders from Egypt, Adina practiced her new symbols. Each mark represented a sound, and when combined, they could form words and sentences. She created a system that could capture the spoken language of her people.

Mit Papyrus, das Händler aus Ägypten mitgebracht hatten, übte Adina ihre neuen Symbole. Jede Markierung stand für einen Laut, und wenn sie kombiniert wurden, konnten sie Wörter und Sätze bilden. Sie schuf ein System, das die Sprache ihres Volkes erfassen konnte.

The Secret of the Left HandDas Geheimnis der linken Hand


What few knew about Adina was that she was left-handed, a trait that set her apart in a world that favored the right hand. This uniqueness extended to her most prized possession: a small, ornate treasure chest passed down through generations. Within its cedar-scented confines lay fragments of ancient papyri, covered in mysterious symbols that even Adina’s sharp mind couldn’t decipher. These were the legacy of her ancestors, whispers from a forgotten past.

Was nur wenige über Adina wussten, war, dass sie Linkshänderin war, eine Eigenschaft, die sie in einer Welt, die die rechte Hand bevorzugte, auszeichnete. Ihr wertvollster Besitz war eine kleine, verzierte Schatztruhe, die über Generationen weitergegeben wurde. In ihrem nach Zedernholz duftenden Inneren befanden sich Fragmente alter Papyri, die mit geheimnisvollen Symbolen bedeckt waren, die selbst Adinas scharfer Verstand nicht entziffern konnte. Es waren die Hinterlassenschaften ihrer Vorfahren, Geflüster aus einer vergessenen Vergan­genheit.

As she worked on her own script, Adina would often pause to trace these enigmatic marks with her left hand, feeling a connection to those who came before her. She wondered if, someday, her own writing might become as mysterious to future generations as these ancestral symbols were to her.

Während sie an ihrer eigenen Schrift arbeitete, hielt Adina oft inne, um diese rätselhaften Zeichen mit ihrer linken Hand nachzuzeichnen, denn sie fühlte sich mit denen verbunden, die vor ihr kamen. Sie fragte sich, ob ihre eigene Schrift eines Tages für künftige Generationen ebenso rätselhaft sein könnte wie diese Symbole für sie.

Writing

The RevelationDie Offenbarung


As news of Adina’s invention spread, jubilation filled the streets of Sidon. Merchants saw the potential for keeping records, storytellers envisioned preserving their tales, and rulers recognized a new way to send messages across vast distances.

Als sich die Nachricht von Adinas Erfindung verbreitete, herrschte in den Straßen von Sidon großer Jubel. Händler sahen die Möglichkeit, Lieferscheine zu erstellen, Geschichtenerzähler wollten ihre Erzählungen festhalten, und Herrscher erkannten eine neue Möglichkeit, Nachrichten über große Entfernungen zu übermitteln.

School
Trade

Adina’s script became known as the Phoenician alphabet, a system that would go on to influence writing systems across the Mediterranean and beyond. The young woman from Sidon had given her people, and the world, the gift of written language.

Adinas Schrift wurde als phönizisches Alphabet bekannt, ein System, das später die Schriftsysteme im gesamten Mittelmeerraum und darüber hinaus beeinflussen sollte. Die junge Frau aus Sidon hatte ihrem Volk und der Welt das Geschenk der Schriftsprache gemacht.

And so, the tale of Adina, the scribe of Sidon, became a legend passed down through generations, a story of how a dream and a keen mind could change the course of history.

Und so wurde die Geschichte von Adina, der Schreiberin von Sidon, zu einer Legende, die über Generationen weitergegeben wurde, eine Geschichte darüber, wie ein Traum und ein scharfer Verstand den Lauf der Geschichte verändern konnten.

Ships

Script

ProfileProfil

writing categorySchrifttyp

Phoenician is a lefthanded abjad. The lines follow from top to bottom.

Phönizisch ist ein linksläufiges Abjad. Die Zeilen folgen von oben nach unten.

periodZeitraum

1100 - 450 BCE1100 - 450 BCE

languagesSprachen

  • PhoenicianPhönizisch
  • HebrewHebräisch

unicodeUnicode

Phoenician 10900 – 1091F
Proto-Sinaitic 108B0 – 108DF

ExampleTextbeispiel

Transliteration

Kol benei ha’adam noldu benei xorin veshavim be’erkam uvizxuyoteihem. Kulam xonenu batevuna uvematspun, lefixax xova ’aleihem linhog ish bere’ehu beruax shel axava.

TranslationÜbersetzung

All human beings are born free and equal in dignity and rights. They are endowed with reason and conscience and should act towards one another in a spirit of brotherhood.Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.

CharactersSchriftzeichen

𐤀 𐤁 𐤂 𐤃 𐤄
𐤅 𐤆 𐤇 𐤈 𐤉 𐤊
𐤋 𐤌 𐤍 𐤎 𐤏
𐤐 𐤑 𐤒 𐤓 𐤔 𐤕

CharactersSchriftzeichen

In contrast to the complex and inconsistent writing systems of the then great empires of Egypt, Assyria, Mycenae and Anatolian Hatti, whose mastery required years of study and was thus reserved for a privileged class, the Phoenician script offered the possibility of making writing accessible to the ordinary population for the first time. Phoenician writing was easy to learn and, because of its flexibility, could be used for different languages; it was used for delivery notes, orders, narratives, news and documents of various kinds. In the north, in the city of Ugarit, a cuneiform script was created on the same principle, but it fell into disuse with the fall of the city in the 12th century BCE. The 22 Phoenician letters are the basis for the Aramaic, Ancient South Arabian and Greek scripts, which allowed the script to spread worldwide.

Gegenüber den komplexen und uneinheitlichen Schriftsystemen der damaligen Großreiche Ägypten, Assyrien, Mykene und dem anatolischen Hatti, deren Beherrschung jahrelanges Studium erforderte und damit einer privilegierten Schicht vorbehalten war, bot das phönizische Schriftsystem erstmals die Möglichkeit, das Schreiben dem allgemeinen Volk zugänglich zu machen. Die phönizische Schrift war einfach zu erlernen und konnte aufgrund ihrer Flexibilität für verschiedene Sprachen benutzt werden; sie wurde für Lieferscheine, Bestellungen, Erzählungen, Nachrichten und Dokumente verschiedenster Art verwendet. Im Norden, in der Stadt Ugarit, wurde nach dem gleichen Prinzip eine Keilschrift kreiert, die aber mit dem Untergang der Stadt im 12. Jahrhundert unserer Zeitrechnung nicht weiter verwendet wurde. Die 22 phönizischen Buchstaben sind die Grundlage für die aramäische, altsüdarabische und griechische Schrift, wodurch sich die Schrift weltweit verbreiten konnte.

PhoenicianPhönizisch

𐤄h
𐤃dāletd
𐤂gīmlg
𐤁bētb
𐤀’ālepʔ
𐤊kāpk
𐤉yōdj
𐤈ṭēt
𐤇ḥētx
𐤆zaynz
𐤅wāww
𐤏ʿayinʕ
𐤎śāmeks
𐤍nūnn
𐤌mēmm
𐤋lāmedl
𐤕tāwt
𐤔šīnʃ
𐤓rešr
𐤒qōpq
𐤑ṣādē
𐤐p

Proto-SinaiticProtosinaitisch

𐢵hawh
𐢴digd
𐢳daltd
𐢲gīmlg
𐢱baytb
𐢰’alpʔ
𐢺kapk
𐢹yadj
𐢸ḥaṣrx
𐢷ziqqz
𐢶waww
𐢾ʿaynʕ
𐢽naḥašn
𐢼maymm
𐢻lamedl
𐣃tawt
𐣂šimšʃ
𐣁rašr
𐣀qobaq
𐢿pitp

Most of the characters are derived from Egyptian hieroglyphs, however the phonetic value does not correspond to the ancient Egyptian pronunciation, but is determined (as with the original hieroglyphs) according to the acrophonic principle, albeit in relation to the Phoenician pronunciation. The Proto-Sinaitic letters therefore do not have the same pronunciation as the related Egyptian hieroglyphs, but the same meaning.

Die meisten Zeichen sind von ägyptischen Hieroglyphen abgeleitet, der Lautwert entspricht aber nicht der altägyptischen Aussprache, sondern wird (wie bei den ursprünglichen Hieroglyphen) nach dem akrophonischen Prinzip bestimmt, allerdings bezogen auf die phönizische Aussprache. Die proto-sinaitischen Buchstaben haben also nicht die gleiche Aussprache wie die verwandten ägyptischen Hieroglyphen, sondern die gleiche Bedeutung.

The possible meaning of the characters

Die mögliche Bedeutung der Zeichen

cattle
אHebrewHebräisch
اArabicArabisch
Fidäl
AGreekGriechisch
𑀅Brāhmī
Devanāgarī

𐤀

’ālep is the word for cattle (ox, bull or cow) and refers to the initial glottal stop [ʔ] spoken before the vocal. It is the picture of a bull’s head, presumably based on an Egyptian model, which can still be recognized in the Greek and Indian script families. The letter became the Hebrew א and the (not so similar) Arabic  ا . In Greek the letter was reinterpreted as the vowel A. The Brāhmī vowel 𑀅 is most likely derived from it and became the Devanāgarī .

’ālep ist das Wort für Rind (Ochse oder Stier) und bezieht sich auf den initialen Kehlverschlusslaut [ʔ], der vor Vokalen gesprochen wird. Es ist das Bild eines Rinderkopfes, vermutlich nach ägyptischem Vorbild, der noch in den griechischen und indischen Schriften erkennbar ist. Der Buchstabe wurde zum hebräischen א und zum (nicht mehr ähnlichen) Arabischen  ا . Im Griechischen wurde der Buchstabe zum Vokal A umgedeutet. Der Brāhmī-Vokal 𑀅 wurde höchstwahrscheinlich daraus entwickelt und wurde zum im Devanāgarī.

building
בHebrewHebräisch
ArabicArabisch
Fidäl
BGreekGriechisch
𑀩Brāhmī
Devanāgarī

𐤁

bēt means house or building and stands for the voiced labial stop [b]. It is the picture of a house or a ground plan, probably derived from the Egyptian logograph for house. The letter became the Hebrew ב, Arabic and Fidäl , the Greek equivalent is the letter B. Hebrew and Cyrillic differ between [v] and [b], which is ב and בּ in Hebrew and В and Б in Cyrillic. The Brāhmī letters 𑀩 and 𑀪 which evolved to Devanāgarī and are possible successors; they characterize the non-aspirated and aspirated forms.

bēt bedeutet Haus oder Gebäude und steht für den stimmhaften labialen Verschlusslaut [b]. Es ist das Bild eines Hauses oder eines Grundrisses, wahrscheinlich abgeleitet von dem ägyptischen Logogramm für Haus. Der Buchstabe wurde zum hebräischen ב, arabischen und im Fidäl, das griechische Äquivalent ist der Buchstabe B. Hebräisch und Kyrillisch unterscheiden zwischen [v] und [b], im Hebräischen ב und בּ, und im Kyrillischen В und Б. Die Brāhmī-Buchstaben für die unbehauchte und behauchte Form [bə] und [bʰə] haben sich zum Devanāgarī und weiterentwickelt.

camel
‎גHebrewHebräisch
ArabicArabisch
Fidäl
ΓGreekGriechisch
𑀕Brāhmī
Devanāgarī

𐤂

gīml is the name for throwing stick (also existing as an Egyptian logogram) and possibly has later on been changed to gaml, the word for camel depicting a camel hump. It refers to the voiced velar stop [ɡ]. The letter evolved into Hebrew ג‎, Syriac ܓ and Arabic . The Fidäl form is , the Greek and Cyrillic Γ. The rounded Latin characters C and G stand for the unvoiced and voiced stops. In Brāhmī 𑀕 the hump is clearly recognizable, the Devanāgarī form is .

gīml ist die Bezeichnung für ein Wurfholz (das auch als ägyptisches Logogramm existierte) und wurde möglicherweise später zu gaml, dem Wort für Kamel umgedeutet und stellt somit einen Kamelhöcker dar. Es bezieht sich auf den stimmhaften velaren Verschlusslaut [ɡ]. Der Buchstabe hat sich weiterentwickelt zum hebräischen ג‎, syrischen ܓ und zum arabischen . Die Form im Fidäl ist , im Griechischen und Kyrillischen Γ. Das abgerundeten lateinischen Buchstaben C und G stehen für den stimmlosen und stimmhaften Verschlusslaut. In Brāhmī 𑀕 erkennt man klar den Kamelhöcker, die Devanāgarī-Form ist .

door
‎דHebrewHebräisch
دArabicArabisch
Fidäl
ΔGreekGriechisch
𑀥Brāhmī
Devanāgarī

𐤃

dālet is a tent door and refers to the voiced alveolar stop [d]. Proto-Sinaitic had two different symbols for the sound, a fish and a tent door; both can be traced back to Egyptian origins. Derivations are Hebrew ד, Arab د and Greek Δ with the descendants Cyrillic Д and Latin D. The Brāhmī 𑀥 and the Devanāgarī stand for the aspirated [dʰə]-sound.

dālet ist eine Zelttür und bezieht sich auf den stimmhaften alveolaren Verschlusslaut [d]. Das Proto-Sinaitische hatte zwei verschiedene Symbole für den Laut, einen Fisch und eine Zelttür; beide lassen sich auf ägyptische Ursprünge zurückführen. Ableitungen sind das hebräische ד, das arabische د und das griechische Δ mit den Abkömmlingen Kyrillisch Д und Lateinisch D. Das Brāhmī 𑀥 und das Devanāgarī stehen für den behauchten [dʰə]-Klang.

praise
הHebrewHebräisch
هArabicArabisch
Fidäl
EGreekGriechisch
𑀳Brāhmī
Devanāgarī

𐤄

stands for the glottal fricative [h]. Originally, the character was named hillul with the meaning praise, jubilation or, as in the Egyptian template, rejoice. Later the picture was reinterpreted as for window. It is ה in Hebrew and ه in Arabic. In Fidäl, the letter is derived from it, it became the vowel E in the Greek script family, with the Cyrillic derivatives Ё and Э.

steht für den glottalen Frikativ [h]. Ursprünglich hieß das Zeichen hillul mit der Bedeutung Lob, Jubel oder, wie in der ägyptischen Vorlage, sich freuen, und stellt einen Menschen mit erhobenen Händen dar. Das Bild wurde später in für Fenster umgedeutet. Im Hebräischen wird es ה und im Arabischen ه geschrieben. Im Fidäl ist der Buchstabe davon abgeleitet, das E der griechischen Schriftfamilie hat sich daraus entwickelt, mit den kyrillischen Ableitungen Ё und Э.

hook
וHebrewHebräisch
ArabicArabisch
Fidäl
ϜΥGreekGriechisch
𑀯Brāhmī
Devanāgarī

𐤅

wāw is the picture of a hook and stands for the labial semi-vowel [w]. The Egyptian root 𓏲 has the same sound value. It was the template for Hebrew ו and Arabic . The obsolete Greek Ϝ was preserved in the Latin F, while the Greek Υ became the Latin Y, and V, with the further developments U und W. The Brāhmī version 𑀯 pronounced [v] became the Devanāgarī . The Brāhmī vowels 𑀉 and 𑀑 ([u] and [0]) could be other descendants.

wāw ist das Bild eines Hakens und steht für den labialen Halbvokal [w]. Die ägyptische Wurzel 𓏲 hat den gleichen Lautwert. Es war die Vorlage für das hebräische ו und das arabische . Das veraltete griechische Ϝ erhielt sich im lateinischen F, während das griechische Υ im Lateinischen zu Y und V wurde, mit den Weiterentwicklungen U und W. Die Brāhmī-Version 𑀯, die [v] gesprochen wird, wurde zum Devanāgarī . Die Brāhmī-Vokale 𑀉 und 𑀑 ([u] und [0]) könnten weitere Abkömmlinge sein.

balance
זHebrewHebräisch
ArabicArabisch
Fidäl
ZGreekGriechisch
𑀚Brāhmī
Devanāgarī

𐤆

zayn stands for the voiced alveolar [z]. The picture is interpreted as a beam scale, in some sources also weapon or manacle, the Egyptian model is unclear. It developed into Hebrew ז, Arabic , Fidäl and Greek Z. The possibly related Brāhmī version 𑀚 for the palatal stop [ɟ] became the Devanāgarī spoken [ʤ] today.

zayn steht für ein stimmhaftes alveolares [z]. Das Bild wird als Balkenwaage gedeutet, in einigen Quellen auch als Waffe oder Handfessel, die ägyptische Vorlage ist unklar. Aus dem Zeichen wurde das hebräische ז, das arabische , das Fidäl und das griechische Z. Die möglicherweise verwandte Brāhmī-Version 𑀚 für den palatalen Verschlusslaut [ɟ] wurde zum Devanāgarī , heute [ʤ] gesprochen.

balance
חHebrewHebräisch
حArabicArabisch
Fidäl
HGreekGriechisch
𑀖Brāhmī
Devanāgarī

𐤇

ḥēt is a picture of a courtyard or a wall, based on an Egyptian logogram. The Phoenician sound value is the velar fricative [x] as in Scottish Loch, while the Proto-Sinaitic origin differs between two fricative sounds, one of them deeper in the throat. Hebrew ח‎ as well as Arabic ح evolved from it. Fidäl , the Greek vowel H and the Cyrillic vowel И were descendants. In Latin, H was reinterpreted as a consonant.

ḥēt ist das Bild eines Innenhofes oder einer Mauer, basierend auf einem ägyptischen Logogramm. Der phönizische Lautwert ist der velare Frikativ [x] wie im deutschen Loch, während der proto-sinaitische Ursprung zwischen zwei Reibelauten unterscheidet, von denen einer tiefer in der Kehle gesprochen wird. Das hebräische ח‎ sowie das arabische ح hat sich daraus entwickelt. Fidäl , der griechische Vokal H und der kyrillische Vokal И sind Abkömmlinge. Im Lateinischen wurde das H wieder zum Konsonanten.

balance
טHebrewHebräisch
طArabicArabisch
Fidäl
ΘGreekGriechisch
𑀣Brāhmī
Devanāgarī

𐤈

ṭēt is the symbol of a wheel and stands for the emphatic alveolar stop [tˤ]. The Proto-Sinaitic template resembles the Egyptian 𓄤 nefer, which means good (ṭab in Phoenician). Descendants are Hebrew ט‎, Arabic ط and Fidäl . The Greek Θ and the Brāhmī 𑀣 have developed from it.

ṭēt ist das Symbol eines Rades und steht für den betonten alveolaren Verschlusslaut [tˤ]. Die proto-sinaitische Vorlage ähnelt dem ägyptischen 𓄤 nefer, das gut (im Phönizischen ṭab) bedeutet. Abkömmlinge sind das hebräische ט‎, das arabische ط und das Fidäl . Das griechische Θ und das Brāhmī 𑀣 haben sich daraus entwickelt.

balance
יHebrewHebräisch
يArabicArabisch
Fidäl
IGreekGriechisch
𑀬Brāhmī
Devanāgarī

𐤉

yōd derives from an Egyptian logogram for arm, the Phoenician sound value is the palatal approximant [j] (as in English yard). Hebrew י‎, Arabic ي and Fidäl are derived from it. The Greek vowel I became the Latin I and later on J, the Brāhmī 𑀬 became the Devanāgarī .

yōd leitet sich von einem ägyptischen Logogramm für Arm ab, der phönizische Lautwert ist der palatale Approximant [j]. Hebräisch י‎, Arabisch ي and Fidäl sind davon abgeleitet. Der griechische Vokal I wurde im Lateinischen zu I und später zu J, das Brāhmī 𑀬 wurde zum Devanāgarī .

balance
כHebrewHebräisch
ArabicArabisch
Fidäl
KGreekGriechisch
𑀓Brāhmī
Devanāgarī

𐤊

kāp denotes a hand and stands for the unvoiced velar stop [k], it is based on an Egyptian template with the same meaning. Hebrew כ, Arabic ‎ﻙ‎, and Greek K are derived from it, as are Brāhmī 𑀓 and Devanāgarī .

kāp bezeichnet eine Hand und steht für den stimmlosen velaren Verschlusslaut [k], es basiert auf einer ägyptischen Vorlage mit der gleichen Bedeutung. Hebräisch כ, Arabisch ‎ﻙ‎, and Griechisch K sind davon abgeleitet, ebenso Brāhmī 𑀓 und Devanāgarī .

balance
לHebrewHebräisch
ArabicArabisch
Fidäl
ΛGreekGriechisch
𑀮Brāhmī
Devanāgarī

𐤋

lāmed stands for the lateral [l]. It is the word for ox-goad, also for teaching. It evolved to Hebrew ל‎, Arabic ﻝ‎ and Fidäl , as well as Greek Λ, Latin L and Cyrillic Л. The Brāhmīc 𑀮 became the Devanāgarī .

lāmed steht für den Lateral [l]. Es ist das Wort für Ochsenziemer, auch für Lehre. Es entwickelte sich zum hebräischen ל‎, zum arabischen ﻝ‎ und zum im Fidäl, sowie zum griechischen Λ, lateinischen L und kyrillischen Л. Das Brāhmī 𑀮 wurde zum Devanāgarī .

balance
מHebrewHebräisch
ArabicArabisch
Fidäl
MGreekGriechisch
𑀫Brāhmī
Devanāgarī

𐤌

mēm symbolizes the surface of water and stands for the labial nasal [m]. The Proto-Sinaitic letter is identical with the Egyptian hieroglyph for water. The Hebrew version is מ, the Arabic form . In Fidäl it is , and in the Greek script family M. With the Hebrew final ם as well as Syriac ܡ and Brāhmī 𑀫, the closed form of the letter emerged, that is common in many scripts today.

mēm symbolisiert die Oberfläche des Wassers und steht für den labialen Nasal [m]. Der proto-sinaitische Buchstabe ist identisch mit der ägyptischen Hieroglyphe für Wasser. Die hebräische Version lautet מ, die arabische Form . In Fidäl ist es , und in der griechischen Schriftfamilie M. Mit dem hebräischen finalen ם sowie dem syrischen ܡ und dem Brāhmī 𑀫 bildete sich die in vielen Schriften heute übliche geschlossene Form des Zeichens heraus.

balance
ןHebrewHebräisch
ArabicArabisch
Fidäl
NGreekGriechisch
𑀦Brāhmī
Devanāgarī

𐤍

nūn is the picture of a snake, very similar to the Egyptian logogram for snake. It stands for the nasal [n]. nūn means fish in Phoenician, the original name for snake was probably naḥaš, similar to today’s Hebrew. Derived from this letter are Hebrew נ, Arabic ﻥ‎ and Fidäl , Greek and Latin N as well as Cyrillic H. Further descendants are Brāhmī 𑀦 and Devanāgarī .

nūn ist das Bild einer Schlange, sehr ähnlich dem ägyptischen Logogramm für Schlange. Es steht für den Nasal [n]. nūn bedeutet im Phönizischen Fisch, der ursprüngliche Name für Schlange war wahrscheinlich naḥaš, ähnlich dem heutigen Hebräisch. Abgeleitet von diesem Buchstaben sind Hebräisch נ, Arabisch ﻥ‎ und Fidäl , Griechisch und Latein N sowie Kyrillisch H. Weitere Abkömmlinge sind Brāhmī 𑀦 und Devanāgarī .

balance
סHebrewHebräisch
سArabicArabisch
Fidäl
ΞGreekGriechisch
𑀱Brāhmī
Devanāgarī

𐤎

śāmek means fish, derived from the Egyptian logogram for stability. It denotes the unvoiced alveolar fricative [s]. Related is the Greek Ξ. In Brāhmī, the retroflex fricative 𑀱 with the sound value [ʂ] is probably derived from it, which became Devanāgarī . The Arabic fricatives س and ش are possibly not derived from śāmek, but from šīn.

śāmek bedeutet Fisch, abgeleitet von dem ägyptischen Logogramm für Stabilität. Es bezeichnet den stimmlosen alveolaren Frikativ [s]. Verwandt ist das griechische Ξ. In Brāhmī ist möglicherweise der retroflexe Frikativ 𑀱 mit dem Lautwert [ʂ] davon abgeleitet, der im Devanāgarī zu wurde. Die arabischen Frikative س und ش sind vermutlich nicht von śāmek, sondern von šīn abgeleitet.

balance
עHebrewHebräisch
عArabicArabisch
Fidäl
ΟΩGreekGriechisch
𑀏Brāhmī
Devanāgarī

𐤏

ʿayin stands for the pharyngeal fricative [ʕ] spoken in the throat, which is common in semitic languages. It is represented by an Egyptian based symbol of an eye. The Hebrew form is ע, and the Arabic form ع. The Fidäl has adopted the circular shape with , and so has the Greek for the open and closed vowels Ω and Ο. The Brāhmī vowel 𑀏 [e] and with it the Devanāgarī might be a derivation.

ʿayin steht für den Rachenfrikativ [ʕ], der in semitischen Sprachen üblich ist. Er wird durch ein aus dem Ägyptischen stammendes Symbol für ein Auge dargestellt. Die hebräische Form ist ע, die arabische Form ع. Der Fidäl hat mit die Kreisform übernommen, ebenso wie das Griechische für die offenen und geschlossenen Vokale Ω und Ο. Der Brāhmī-Vokal 𑀏 [e] und damit das Devanāgarī könnten eine Ableitung sein.

balance
ףHebrewHebräisch
فArabicArabisch
Fidäl
ΠGreekGriechisch
𑀧Brāhmī
Devanāgarī

𐤐

is the word for mouth, it is represented by a lip and denotes the voiceless labial closing sound [p]. In some sources, the image is also interpreted as corner. Derivatives are Hebrew ף, Arabic ف and Fidäl . The Greek Π became the Latin P, and the Brāhmī 𑀧 became the Devanāgarī .

ist das Wort für Mund, es wird durch eine Lippe dargestellt und bezeichnet den stimmlosen labialen Verschlusslaut [p]. In einigen Quellen wird das Bild auch als Ecke interpretiert. Ableitungen sind das hebräische ף, das arabische ف und das Fidäl . Griechisch Π wurde zum lateinischen P, und das Brāhmī 𑀧 wurde zum Devanāgarī .

balance
ץHebrewHebräisch
صArabicArabisch
Fidäl
ϺGreekGriechisch
𑀲Brāhmī
Devanāgarī

𐤑

ṣādē stands for the emphatic alveolar fricative [sˤ]. The picture is a papyrus or a fish hook. The Egyptian model might have been the logogram for papyrus. Further developments are Hebrew ץ, Arabic ص and Fidäl . The former Greek derivation Ϻ which was used as an alternative for Σ has no decendants. The dental fricative [s] in Brāhmī is written 𑀲, in Devanāgarī it is .

ṣādē steht für den emphatischen alveolaren Frikativ [sˤ]. Das Bild ist ein Papyrus oder ein Angelhaken. Das ägyptische Vorbild könnte das Logogramm für Papyrus gewesen sein. Weitere Entwicklungen sind hebräisch ץ, arabisch ص und Fidäl . Die frühere griechische Ableitung Ϻ, die als Alternative für Σ verwendet wurde, hat keine Ableitungen. Der dentale Frikativ [s] in Brāhmī wird 𑀲 geschrieben, in Devanāgarī ist es .

balance
קHebrewHebräisch
ArabicArabisch
Fidäl
ϘGreekGriechisch
𑀔Brāhmī
Devanāgarī

𐤒

qōp is the picture of a monkey sitting on a tree branch, in Phoenician with the tail hanging down. Other suggestions are a sewing needle or the back of the neck. It is an uvular plosive [q] spoken farther in the throat than the English k. It became Hebrew ק, Arabic and Fidäl . Former Greek Ϙ is derived from it, as well as Brāhmī 𑀔 and Devanāgarī , the aspirated [kʰ]. The shape of Greek Φ with the sound value [f] might have used qōp as a template.

qōp ist das Bild eines Affens, der auf einem Zweig sitzt, im Phönizischen mit herunterhängendem Schwanz. Andere Vorschläge sind eine Nähnadel oder die Rückseite des Halses. Es ist ein uvularer Verschlusslaut [q], der tiefer im Hals gesprochen wird als das deutsche k. Es wurde zum hebräischen ק, arabischen und Fidäl . Das ursprüngliche griechische Ϙ ist davon abgeleitet, ebenso wie Brāhmī 𑀔 und Devanāgarī , dem behauchten [kʰ]. Die Form des griechischen Φ mit dem Lautwert [f] könnte qōp als Vorlage benutzt haben.

balance
רHebrewHebräisch
ArabicArabisch
Fidäl
ΡGreekGriechisch
𑀭Brāhmī
Devanāgarī

𐤓

reš symbolizes a human head in Proto-Sinaitic and in Egyptian. The sound value is an alveolar trill [r] or a similar rhotic consonant. Descendants are Hebrew ר, Arabic and Fidäl , as well as Greek Ρ, Brāhmī 𑀭 and Devanāgarī .

reš symboliert einen menschlichen Kopf im Proto-Sinaitischen und in ägyptischen Hieroglyphen. Der Lautwert ist ein alveolarer Vibrant [r] oder ein ähnlicher rhotischer Konsonant. Ableitungen sind hebräisch ר, arabisch und Fidäl , sowie Greek Ρ, Brāhmī 𑀭 und Devanāgarī .

balance
שHebrewHebräisch
سArabicArabisch
Fidäl
ΣGreekGriechisch
𑀰Brāhmī
Devanāgarī

𐤔

šīn means tooth and has been developed from an Egyptian logograph with the same meaning. It stands for the postalveolar fricative [ʃ], the English sh-sound. Hebrew ש, Arabic س and Fidäl are derived from it. The Greek Σ became the model for Cyrillic Ш and Щ, further developments are Brāhmī 𑀰 and Devanāgarī .

šīn bedeutet Zahn und wurde aus einem ägyptischen Logogramm mit der gleichen Bedeutung entwickelt. Es steht für den postalveolaren Fricativ [ʃ], dem deutschen sch-Laut. Hebräisch ש, arabisch س und Fidäl sind davon abgeleitet. Das griechische Σ wurde die Vorlage für die kyrillischen Ш und Щ, weitere Entwicklungen sind Brāhmī 𑀰 und Devanāgarī .

balance
תHebrewHebräisch
تArabicArabisch
Fidäl
TGreekGriechisch
𑀢Brāhmī
Devanāgarī

𐤕

tāw stands for the unvoiced alveolar stop [t]. It is a cross or a mark. Fidäl and Greek T are derived from it, as well as Brāhmī 𑀢 and Devanāgarī .

tāw steht für den stimmlosen alveolaren Verschlusslaut [t]. Es ist ein Kreuz oder eine Markierung. Fidäl und griechisch T sind davon abgeleitet, ebenso wie Brāhmī 𑀢 und Devanāgarī .

Sources, links and further readingQuellen, Links und weiterführende Literatur

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